Das Wunder von Schöppingen

Der junge Künstler
Martin auf dem Weg
zum Gewinnerfoto

Die Arbeit wurde 2016 während eines Aufenthalts im Künstlerdorf Schöppingen realisiert. Sie ist eine Auseinandersetzung mit dem Gewinnermythos und seiner medialen Erscheinungsform. Die Arbeit startete mit dem Training für den 21. Schöppinger Volkslauf, einen 10-km-Volkslauf, der jedes Jahr anfang Juni stattfand. Ziel war es, so viel zu trainieren, um den Lauf zu gewinnen und es somit auf das Gewinnerfoto zu schaffen. Das Training wurde mit Hilfe einer Trainingsuhr, die Distanz, Herzfrequenz, Bewegungszeit und weitere Daten aufzeichnet, überwacht. Nach jeder Trainings-Einheit wurde die Uhr fotografiert und auf Instagram, Facebook, Tumblr und Twitter gepostet. Im Laufe der Vorbereitung stellte sich heraus, dass die Leistung nicht für das Gewinnerfoto ausreicht, woraufhin die Planung zur Inszenierung einer eigenen Siegerehrung und eines eigenen Gewinnerfotos folgte. Ein Fanmob wurde organisiert, der mit Fanpaketen ausgestattet wurde. Das Gewinnerpodest (ein Plastik-Klapphocker mit goldener Stoffhusse) wurde während des Laufs auf dem Rücken mitgetragen. Die Teilnahme am Schöppinger Volkslauf, das Training dafür und die sporadische Produktion von Uhrenfotos wird weiterhin fortgesetzt. Die Urkunde, die man automatisch als Nachweis zur Teilnahme am Volkslauf erhält, wird auf den ersten Platz hin frisiert. Es handelt sich um ein Langzeitprojekt, dessen Ende hauptsächlich von gesundheitlichen Aspekten und der wiederkehrenden Ausrichtung des Volklaufs abhängt. Nach zweijähriger Pause fand am 26. August 2022 der 25. Volkslauf statt. Das langfristige Ziel ist mittlerweile, unter bestmöglichem Trainingseinsatz als ältester Teilnehmer als letzter Läufer ins Ziel zu kommen und bis dahin so viele Urkunden wie möglich zu sammeln und zu frisieren.